DIE ZEIT nannte das Buch: Wärmeofen der Seele. Thomas Löv schreibt im Newsletter seiner Firma »Grüne Erde« über die sich wandelnde Bedeutung des Lesens von Büchern:
»Von Gutenberg zum Internet: Hat das Buch als Medium in unserer Infotainment-Gesellschaft noch eine Chance? Die Lebenszeichen jedenfalls sind kräftig...
Experten des Hamburger B.A.T. Freizeit-Forschungsinstituts kamen in einer Studie zum Schluss, dass künftig zwar die Eventkultur über die Wissenskultur dominieren werde, dennoch die Bedeutung der Printmedien erhalten bliebe. Ihre Prognose: Trotz all der neuen Entwicklungen auf dem elektronischen Sektor bleibt das Lesen die Königsdisziplin. Allerdings würden sich die Lesegewohnheiten ändern: Es werde schneller gelesen als heute. Die Fähigkeit, längere Texte zu lesen, werde sinken und oberflächlicher Lesekonsum zunehmen. »Vielleicht werden in Zukunft deutlich mehr Bücher gekauft als wirklich gelesen. Nach der Strategie: anlesen, wegstellen und vergessen«, meint der deutsche Wissenschafter Horst Opaschowski. Lesen stirbt demnach nicht aus, aber Querlesen wird wichtiger als Durchlesen, weil die Konsumenten auch viele andere Medien nutzen. Dass die zunehmende Beliebtheit elektronischer Medien das Bücherlesen nicht ausschließen muss, zeigt Finnland: Das Land mit der höchsten Handy-Dichte der Welt hat, so zeigte die internationale Schulstudie Pisa (Programme for International Student Assessment), auch die eifrigsten Leser und, damit eng zusammenhängend, die besten Schüler der Welt (Pisa-Finnland).
Und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die Mutter aller »Web-Shops«, Amazon, ausgerechnet ein Buchhändler ist.«
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