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Samstag, 3. Juli 2010

»wer weiss was«: Vergrößerung der Blickspanne

Im Experten-Portal von N24 »wer weiss was« wurde mir die Frage gestellt, wie man die Blickspanne vergrößern kann:

Frage:
Ich möchte gerne folgende Übung zur Verbesserung meiner Blickspannweite durchführen: »Nehmen Sie ein Buch und dritteln Sie den Text, indem Sie zwei Längslinien einzeichnen. Nutzen Sie die Linien als Fixpunkte.«
Ich frage mich nun,

a) ob ich mein linkes Auge auf die erste Längslinie und das rechte auf die zweite Längslinie richten soll, um so das weiche Sehen zu trainieren, sprich mit den Augen zu schielen? (Meine beiden Augen schauen an zwei unterschiedliche Stellen) oder

b) ob ich nun mit beiden Augen mich auf die erste Längslinie fixieren sollte und dann auf die zweite Längslinie einen Sprung machen? (Meine beiden Augen schauen an dieselbe Stelle).

Antwort:

Generell ist es wichtig, den Abstand zwischen Buch und Augen auf 35 bis 40 Zentimeter zu vergrößern. Den »weichen Blick« trainiert man zusätzlich mit dem Betrachten von Stereogrammen.

Eine gute Übung zur Verbreiterung der Blickspanne ist auch, wenn Sie in einem Text mit langen Zeilen (kein Magazin mit mehreren Spalten) in die Mitte der Zeile schauen (ohne krampfhaft auf ein Wort zu blicken) und ohne hinzuschauen den Anfang und das Ende der Zeile wahrnehmen. Sie verfeinern die Übung dadurch, dass Sie – ebenfalls ohne hinzuschauen – die Wörter links und rechts von der Zeilenmitte zählen (und immer wieder dem Drang hinzusehen widerstehen. Und das eine ganze Seite lang. Das ist kein Lesen, sondern eine Übung zur Erweiterung der Blickspanne.

Zu Ihrer Frage a): bitte nicht so!

Zu Ihrer Frage b): nachdem Sie obige Übung ein paar Mal gemacht haben, gehen Sie auf Ihrem Text mit den 2 senkrechten Strichen so vor:

Beginnen Sie mit der 1. Zeile:
Legen Sie Ihren Zeigefinger unter den linken Schnittpunkt Zeile/Strich und führen dann den Finger zum rechten Schnittpunkt, wobei die Augen vom Finger mitgezogen werden, ohne vom Text fixiert zu werden. Und weiter Zeile für Zeile in einem gleichbleibendem Rhythmus (der ist wichtig!). Konzentrieren Sie sich nicht auf den Inhalt des Textes, sondern nehmen Sie ihn lediglich wahr. Es geht also nicht ums Lesen, sondern um die strategische Augenführung. Je öfter und je schneller Sie das machen, desto eher werden Sie merken, dass Ihre Aufmerksamkeit »breiter« wird. Außerdem werden Sie merken, dass sich mehr und mehr Textinhalte ins Gedächtnis drängen.