Schlechtes Licht strengt die Augen an. Diese landläufige Meinung ist insofern unsinnig, da es kein schlechtes Licht gibt, nur helleres und dunkleres, farbiges oder farbloses in Grautönen. Die Frage ist nur, welche Sehaufgaben die Augen in den unterschiedlichen Helligkeitswelten bekommen.
Unsere Eltern haben uns schon gewarnt: »Lies nicht im Dunklen. Du verdirbst dir die Augen.« Ist das aber wirklich wissenschaftlich erwiesen? Oder geht der sorgenvolle Hinweis in die gleiche Richtung wie »Schiel nicht, sonst bleiben Dir die Augen so stehen.«
Meine Recherche im Internet führte mich zu langen Reihen von Webseiten von Augenärzten und Apotheken, die gebetsmühlenartig die These festzuklopfen versuchen, dass eben Fehlsichtigkeiten und andere Unpässlichkeiten der Augen auf deren Überbeanspruchung beim Lesen im »schlechten Licht« zurückzuführen sind.
Der WDR ging der Sache mal nach und fand (schon 2003) eine interessante Meinungswelt vor. Er startete eine »Kleine Anfrage«, um herauszufinden, was wirklich an diesem Gerücht dran ist. Link WDR
Schauen Sie sich die Ergebnisse an, solange der WDR-Link noch aktiv ist.
Tatsache scheint zu sein, dass es keinerlei stimmigen Forschungsergebnisse gibt, die in die eine oder andere Richtung zeigen. Bitter für diejenigen, die gerne mit dem Zeigefinger drohen (à la Struwwelpeter).
Zusätzlich beobachtete Tatsachen sind,
- dass helles Licht auf weißem Papier die schwarzen Buchstaben kleiner erscheinen lässt und damit die Lesegeschwindigkeit und Merkfähigkeit verkleinert,
- dass gedämpfteres Licht und leicht gelbliches Papier (eierschale, beige, willow white) den Blick weicher werden lässt und die Aufnahmefähigkeit vergrößert.
Interessant, wie sich das alles auf das Lesen am Bildschirm auswirkt. Darüber werde ich in diesem Blog schreiben.
Ergänzung:
Am 17.8.2007 fand ich noch folgenden Link zum Thema »Schadet das Lesen bei Dämmerlicht den Augen?«.
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