Bochum (pte/12.11.2009/13:40) - Nur einem genialen Mechanismus im Gehirn verdanken wir, dass wir unsere Blickrichtung ruckartig verändern können und trotzdem eine stabile Umwelt wahrnehmen. Forscher der Universitäten Marburg und Bochum berichten gemeinsam mit US-amerikanischen Kollegen im Journal of Neuroscience, dass Nervenzellen bestimmter Gehirnregionen schon vor den Augenbewegungen ihre Aktivität zurückfahren. Damit wurde eines der wichtigsten Rätsel der visuellen Neurowissenschaften gelöst.
Drei Blicksprünge schafft das Auge pro Sekunde und jede dieser sogenannten Sakkaden dauert maximal 60 Millisekunden. Dadurch wird etwa das Lesen zur wahren Meisterleistung, dreht sich doch das Bild des Textes bei den ständigen ruckartigen Augenbewegungen mit bis zu 1.000 Grad pro Sekunde auf der Netzhaut. Videokameras würden bei ähnlicher Geschwindigkeit bloß graue Streifen aufzeichnen. "Besonders rätselhaft ist jedoch die Fähigkeit des Gehirns, beim Blicksprung die Augenbewegungen auszugleichen, damit die Umwelt als ruhend erkannt wird", betont Forschungsleiter Frank Bremmer im pressetext-Interview.
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Foto: pixelio.de/Mertes
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