In der ZEIT vom 12.11.2009 erschien unter dem Titel »Ein Land verlernt das Lesen« ein brisanter Text, den ich in meinen Blogs unter verschiedenen Gesichtspunkten erörtern möchte.
Da berichten Universitätsprofessoren der Geisteswissenschaften den Autoren einer Studie der Universität Dortmund zunächst nicht nur von »Lesefaulheit«, sondern von »intellektueller Legasthenie« ihrer Studenten. Die wenigsten seien noch in der Lage, komplexe und abstrakte Texte zu durchdringen.
»Muss man das heute noch können? ... Die Autoren der OECD-Erhebung »Lesen kann die Welt verändern« haben eine Reihe wissenschaftlicher Erkenntnisse zusammengetragen, die nahelegen, dass Lesekompetenz heute wichtiger ist als jemals zuvor: Nur wer gut lesen kann, wird in einer modernen Gesellschaft systematisch begünstigt. Die Fähigkeit zu lesen beeinflusst direkt Einkommen, Arbeit und Gesundheit. Menschen mit geringer Lesekompetenz brauchen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit staatliche Unterstützung und werden eher kriminell. »In unseren wissensintensiven Gesellschaften«, schreiben die Autoren, »ist Lesefähigkeit eine Grundvoraussetzung für Erfolg im Leben.«
Lesen ist Leben, das ist ihre Schlussfolgerung. Eine, die nicht auf bildungsbürgerlichem Dünkel fußt, sondern auf kühler wirtschaftlicher Analyse.«
Die erwähnte geringe Lesekompetenz erstreckt sich nicht nur auf das wenige Lesen und auf das mangelhafte Leseverständnis, sondern unausgesprochen auch auf die erschütternde Langsamkeit, die letztlich dazu führt, dass die gelesenen Partien NICHT gemerkt werden, man den großen Zusammenhang gar nicht mitbekommt und dass die Leselust im Stress untergeht. Denn langsam Lesen erzeugt Stress.
Wussten Sie, dass über 80% dessen, was wir gelernt haben, durch Lesen in unser Hirn gelangt ist? Wer wenig liest, weiß einfach weniger. Und: wie sagte der bekannte Trainer Anthony Robbins: »Readers are Leaders«.