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Samstag, 19. März 2011

E-Book-Studie 2011: Das E-Book in Deutschland – Entweder-Oder?

86% aller Deutschen hätten das Buch gern im Bücherregal. Ja, dann steht es da, mit dem Rücken zum Betrachter. Äußerst häufig gekauft und nicht immer gelesen. Ein E-Book-Käufer ist hingegen gewiss kein Sammler. Er liest, was er meist online gekauft oder raubkopiert hat. Wer kauft ein E-Book in einer Buchhandlung jetzigen Zuschnitts? Wie geht das? Größere Buchhandlungen bieten auch E-Book-Reader an. Meist ohne Ahnung, was der jeweils neueste Stand der Technik ist. Dann bleiben sie darauf sitzen, wie Borders (siehe letzten Blogeintrag) und schieben die Schuld auf die Kunden.

Warum nur strapazieren wir hier das »Entweder – Oder«? Es geht doch gar nicht darum, das gebundene Buch abzuschaffen. Es wird seine Zielgruppe behalten. Und seinen Namen, der den Text und den Textträger umfasst. Und Buchleser heißt der Mensch, der dieses Buch liest.

»Das Neue« schafft sich neue Zielgruppen, nicht unbedingt auf Kosten der alten. Es wird Leser entstehen lassen, die möglicherweise nicht (gleich) zum Buch greifen. Wozu greifen sie aber? Zum E-Book? Das ist aber doch nur der Text. Zum E-Book-Reader? Das ist aber doch nur das Gerät zur Darstellung des Textes, vergleichbar mit dem Papier und dem Einband des Buches. Ist dann der Leser ein E-Book-Reader-Leser? Gibt es hier nicht eine wunderbare Chance, neue Worte zu kreieren?

Ich denke, dass digitale Texte in sehr absehbarer Zeit viel mehr echte Leser schaffen und im Sachtextbereich viel mehr gründliche, weil hier die Vorteile der leichten Bearbeitung wie zB. Verlinkung zum besseren Verständnis und zum leichteren Merken führen.

Die Magdeburger Nachrichten haben zu diesem Thema am 16. März 2011 einen Artikel dazu veröffentlicht.
Zum Artikel.

Das Buch ist so sicher wie Blüms Rente« titelt Welt-online am 19.3.2011.
Zum Artikel.

Die E-Book-Studie 2011 Pressekonferenz des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. »Umbruch auf dem Buchmarkt?
Das E-Book in Deutschland« können Sie hier herunterladen.
Zur Studie.

Mittwoch, 16. März 2011

Leipziger Buchmesse: E-Books nicht mehr wegzudenken

»Der Westen (WAZ)« schreibt am 15.3.2011:
Als Frühjahrskirmes der Buchbranche ist die Leipziger Buchmesse sonst ein unbeschwertes Fest, bei dem die Leser so nah an Autoren herankommen wie nirgends sonst. Doch in diesem Jahr fallen Schatten auf die vier tollen Lesetage von Leipzig, die am morgigen Donnerstag (17.3.2011) beginnen.
In den USA ist das E-Book längst zur Überlebensfrage geworden – Mitte Februar ging die zweitgrößte Buchhandelskette Amerikas pleite: „Borders“ hatte den E-Book-Trend verpennt und viel zu lange viel zu wenige Geräte angeboten – und dann auch noch die falschen, die technisch mit der Konkurrenz bei Amazon und Barnes & Noble nicht mithalten konnten.
Zur Leipziger Messe kündigt der deutsche Buchhandel den endgültigen Durchbruch des E-Books hierzulande an. Noch kaufen 82 Prozent der Deutschen vorzugsweise Bü­cher aus Papier, nur jeder 50. zieht den Bildschirm vor. Die New Yorker Autorin Nicole Krauss wies gerade in einem Essay für die Zeitschrift „The New Republic“ darauf hin, dass der Siegeszug des E-Books in den USA das Sterben der Buchhandlungen rasant be­schleunigt. Krauss sieht die ge­samte Buchkultur im Umbruch. 
Der ganze Artikel von Jens Dirksen

Montag, 7. März 2011

Abebooks übernimmt ZVAG

»Manche Übernahmen kommen selbst für Brancheninsider völlig überraschend – beispielsweise die Übernahme von ZVAB.com (www.zvab.com) durch die Amazon-Tochter Abebooks Europe (www.abebooks.de). Kurz und knapp teilte die ZVAB-Mutter mediantis in der vergangenen Woche mit, dass Abebooks Europe das operative Geschäft des Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher übernehme. Für den Brachendienst “Buchreport” nicht weniger als ein “Paukenschlag”.«

Weiter zum Artikel von Alexander Hüsing, Deutsche Startups.de

Leseziel-Intelligenz

Ich stelle hier einen Artikel aus dem letzten Newsletter vor, der ja nur Abonnenten zugänglich ist. Es geht um die oft unterschätzten Leseziele:

Romane, Krimis oder spannende Geschichten liest man anders als Fach-, Sach- und Lehrbücher, Berichte, Zeitungen, Zeitschriften, Fachmagazine oder E-Mails.
  • Während im ersten Fall das sogenannte Traumlesen sich automatisch einschaltet und uns den Gedankenflügen des Autors tagträumend folgen lässt, ist die innere Grundhaltung im zweiten Fall ganz anders, »ernster«. Der Text soll uns nicht »erbauen«, sondern Informationen hergeben. Diese Versachlichung wirkt zunächst emotionsreduzierend und erschwert allein dadurch den Lesevorgang nicht unerheblich. 
  • Hier muss eine weitere Technik des Lesens eingesetzt werden, das sogenannte Wissens-Lesen. Viele Menschen lernen diese Lesephilosophie intuitiv ohne Anleitung, oft durch Vorbild. Das sind später die guten Schüler und wieder später die guten Studenten mit guten Abschlüssen. Kaum auszudenken, würde das Wissens-Lesen explizit in der Schule gelehrt. 
  • Entscheidend für das Wissens-Lesen ist die Frage nach der Aufgabe, daraus folgt die Gestaltung des Lese-Ziels. Handelt es sich um eine verdichtende oder um eine Suchaufgabe? 
  • Beim verdichtenden Lesen geht es um das Herauslösen der Kernaussagen, um das Finden und Merken des Wesentlichen eines Textes. 
  • Das wird meist verwechselt mit dem Suchlesen. Hier geht es darum, Informationen in einem Text zu finden, die für eine bestimmte Aufgabe essentiell wichtig sind. 
  • Entsprechend unterschiedlich müssen die Leseziele formuliert werden. Diese schreibt man sich am besten auf einen Post-it-Zettel und behält sie während des Lesevorgangs im Blickfeld. 
  • Die Ziele sollte man zweckmäßigerweise in Frageform formulieren, damit das Gehirn beim Lesen Antworten findet. 
  • Für das verdichtende Lesen: »Welche Informationen, Begriffe, Zusammenhänge sind es wert / sind wichtig genug für diesen jetzt anstehenden Anlass (benennen!) meinem Chef / meinem Freund / meinen Kollegen / meinem Erzfeind mitgeteilt zu werden? Und welche kann ich einfach weglassen?«. Interessant ist, dass man die so gefundene Struktur sehr gut im Gedächtnis verankert. Mit Mind-Map noch besser. 
  • Für das Such-Lesen: »Welche Informationen, Begriffe, Zusammenhänge sind es, die mich meinem Arbeits- / Projekt- / Team-Ziel näherbringen? Welche davon werde ich (zum Beispiel in einem Mind-Map) festhalten? Auf welche Ideen bin ich dadurch gekommen? Wie und wo werde ich weitersuchen? In welcher Weise verändert sich dadurch mein Ziel / meine Haltung? 
  • Es ist wichtig, bevor man sich an umfangreiche Lese- und Bearbeitungsaufgaben macht, sich den Unterschied in der Zielsetzung bewusst zu machen. Tut man das nicht, fällt man anderen mit dem Gejammer über die Informationsflut auf die Nerven.